Schilddrüsenkrebs
Ratgeber
Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom)
Schilddrüsenkrebs gehört zu den seltenen Krebserkrankungen. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken pro Jahr rund 5.000 Menschen in Deutschland an Schilddrüsenkrebs. Mit einem Anteil von ca. 70 Prozent sind Frauen von dieser Krankheit wesentlich häufiger betroffen als Männer. Am häufigsten erkranken Frauen und Männer zwischen 50 und 60 Jahren. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ist dieses durchschnittliche Erkrankungsalter relativ niedrig.
Als Schilddrüsenkrebs werden bösartige Neubildungen aus Zellen der Schilddrüse bezeichnet. Je nachdem, von welchen Zellen der Tumor ausgeht, werden folgende Formen unterschieden:
- papilläre Karzinome
- follikuläre Karzinome
- anaplastische bzw. undifferenzierte Karzinome
- medulläre Karzinome
- sonstige, nicht von Epithelgewebe ausgehende maligne Neoplasien (z. B. Lymphome, Sarkome) – [extrem selten]
Schilddrüsenkarzinome sind der häufigste maligne endokrine Tumor. Ca. 65 Prozent vom Epithelgewebe ausgehenden Tumore sind papilläre Karzinome. Sie treten häufig bei jungen Erwachsenen auf. An follikulären Karzinomen erkrankt rund ein Viertel der Patienten. Der Erkrankungsgipfel liegt innerhalb des vierten und fünften Lebensjahrzehnts. Beide Formen werden unter der Bezeichnung „differenzierte Karzinome“ zusammengefasst. Rund 5-10 Prozent der Schilddrüsenkrebs-Patienten leiden an einem anaplastischen Karzinom. Diese Form tritt typischerweise bei Menschen in hohem Lebensalter auf. Die übrigen Betroffenen sind an einem medullären Karzinom erkrankt.
Papilläre, follikuläre und anaplastische Karzinome entwickeln sich aus den so gennanten Thyreozyten. Dies sind Zellen, in denen die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin beziehungsweise Thyroxin produziert werden. Medulläre Karzinome hingegen haben ihren Ursprung in so genannten C-Zellen. Dieser Zelltyp reguliert den Kalziumstoffwechsel.